Das helle Kind II: Anderswelt by Katharina v. Pannwitz

Das helle Kind II: Anderswelt by Katharina v. Pannwitz

Autor:Katharina v. Pannwitz [Pannwitz, Katharina v.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Jugendbuch, Steine, Magie, Lied, Irland
ISBN: 9783955202866
Herausgeber: dotbooks
veröffentlicht: 2013-06-02T04:00:00+00:00


Némes war ein wunderschönes Reich, noch zauberhafter, als Niam es sich vorgestellt hatte. Hier im Reich der Elfen war es taghell. Ein lichter Frühlingstag lag über der lieblichen Umgebung und die Vögel sangen ihre schönsten Liebeswerbungen in den blauen Himmel.

Niam und die Buchenfrau folgten verwunschenen Pfaden, gesäumt von Farnen und Wacholder neben Föhren und Brombeerschlägen. Im Hintergrund leuchtete hellgelber Ginster. Niam war wie berauscht. Némes war hell und bunt, wie der taufrische Frühling in seiner Blüte. Überall leuchteten Primeln und der feurige Fingerhut. Unter den verschlungenen Armen der hohen Eichen gediehen kleine Gruppen junger Birken im frischen Grün, durchsichtig und leicht wie das Silber des Morgennebels. Darüber rauschten die Tannen ihr ewiges Lied im Wind.

Da hörte Niam glockenhelles Lachen und erkannte mehrere kleine, schmetterlingshafte Lichtwesen, die einen zarten Reigen tanzten. Von allen Seiten flogen kleine Elfen heran, um das Menschenkind zu betrachten. In vielen größeren und kleineren Gruppen winkten sie ihr fröhlich zu. Die Elfen waren ein sehr geselliges Volk. Sie lebten in großen Gruppen, entweder in Grashügeln, auf Waldlichtungen oder bunten Wiesen. Sie waren alle nur einige Zoll hoch und von luftiger, fast durchsichtiger Gestalt. Das Sonnenlicht brach sich tausendfach in den schimmernden Flügeln. Ihre Augen glänzten wie Sterne und ihre Lippen waren zart gerötet. Ihre langen, dunkelbraunen Locken flogen frei im Wind. Die meisten Elfen waren einfach gekleidet. Ihre Gewänder waren in verschiedenen Grüntönen gehalten, wiesengrün und moosfarbig. Andere waren bunt und leuchtend wie eine Blumenwiese. Einige waren ganz in Wollgewänder gekleidet. Die Buchenfrau erklärte Niam, daß es sich bei diesen Elfen um Bewohner des kalten Hochlandes handelte. Die Sumpfelfen hingegen bevorzugten heidebraune Kleidung. Jede Elfenart war entsprechend ihrer Umgebung gekleidet und so lernte Niam, sie zu unterscheiden. Die Wiesen- und Blumenelfen waren häuslich und von geduldiger Wesensart. Sie waren die Diener im ElfenSchloß und kümmerten sich um das Wohlergehen ihrer Königin. Die Waldelfen waren für die Nahrungssuche zuständig, hauptsächlich Nektar, Honig, Tau und andere Geschenke des Waldes. Die Erdelfen schließlich, die Kräftigsten des Elfenvolkes, waren die Verteidiger von Schloß und Land.

Die Buchenfrau führte Niam immer weiter in die Tiefen von Némes. Sie folgten einem schmalen Wasserlauf. Noch eine letzte Wegbiegung, dann wurde der Blick frei auf einen verzauberten See. Im Schatten jahrhundertealter Eichen lag er da. Das kleine Rinnsal war zu einem Silberfluss angewachsen und speiste den tiefblauen See über wilde Stromschnellen. Hier starb der Fluss einen tausendfarbigen, wunderschönen Tod und verwandelte sich in den verzauberten Seerosenteich, auf dem graziöse Schwäne schwammen.

In seiner Mitte erhob sich ein runder Grashügel, in kunstvoller Handarbeit aus Erde, Stein und dem Wasser entstanden. Das war Tomhân, das Zentrum von Némes. Meisterhaft waren Türmchen und Fenster in die grüne Erde gearbeitet. Der rote Fingerhut blühte neben spitzblättrigen Glockenblumen und wildem Thymian. Gelbe Schlüsselblumen tanzten einen bunten Reigen mit lieblichen Stiefmütterchen. Auf dem höchsten Punkt der Pflanzenfestung thronte eine weit geöffnete Blüte, eine gigantische Primel, die heilige Blume der Elfen: das Eingangsportal von Tomhân. Während Niam noch überlegte, wie sie den großen See um das Schloß überwinden oder die Blüte in der Höhe erreichen sollte, passierte etwas Wunderbares.



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